Brrr- Mir ist sowas von kalt. Und das im Juni. Zuletzt ging es mir so vor zehn Jahren, als wir auf einem Rock-Festival genau das Wochenende im Juni erwischten, wo es bei 12 Grad Dauerregen gab. Und dann im Schlafsack im Zelt froren... also ich kam mir vor wie ein Stück Tiefkühlgemüse: Erst nass, dann Gefrierschock und verpackt in Plastikfolie.
Dieses Jahr ist es aber nicht nur ein Wochenende. Ein verregnetes Wochenende kann man ja ab. Aber den ganzen Mai und Juni so ein Hundewetter? Wenn es wenigstens wirklich junge Hunde regnen würde, die hab ich nämlich gern. Im Wetterbericht schmücken sie die Isobarenkarte jetzt mit kleinen animierten Schäfchen, weil es ja Schafskälte heißt. Wer denkt sich eigentlich so etwas aus? Ich meine, ja es ist niedlich, aber ich hab es satt, einen Wollpulli zu tragen.
Zu allem Übel hat mich jetzt noch eine Grippe erwischt. Statt auf meinem neu eingerichteten kleinen Balkon im Liegestuhl ein Buch zu lesen, verkrieche ich mich also in der Wohnung unter dicke Decken und versuche, das Fieber los zu werden. Derweil verkaufen Schuhanbieter Gummistiefel in Lederoptik und Flossen mit Absätzen. Und ich hab ein Angebot für ein Hausboot von meiner Immobilienwebseite bekommen und bin jetzt ernsthaft am überlegen.
Ich meine, man kann ja nicht die ganze Zeit über das schlechte Wetter meckern. Wie mein kleiner Junge so treffend sagt, es gibt nur schlechte Kleidung. Ändern können wir das nicht. Ich hab es also versucht und das Regenwetter vor zwei Tagen zu meinem neuen Lieblingswetter erklärt. Geholfen hat es auch nicht, als ich meine Küchenkräuter gesehen habe, war ich schon wieder am Fluchen. Salbei und Basilikum erfrieren und der Rosmarin wächst nicht. Dafür wuchert der Dill, wenigstens einer, der sich freut.
Aber ein Gutes hab ich dann doch noch gefunden, ich hatte dieses Jahr noch keinen Mückenstich! Die mögen die Kälte scheinbar auch nicht so. Ich werde mir jetzt einen Tee machen (bevor der Salbei ganz weg ist) und nach weiteren positiven Dingen suchen. Wenn wir das Wetter schon nicht ändern können, aber die Sonne können wir ja trotzdem im Herzen haben.
Kommentar schreiben